Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der UN-Behindertenrechtskonvention ist dieser Text in Leichter Sprache verfasst:
Wir von den Grünen überlegen:
Wie soll unsere Politik in Zukunft sein?
Welche Ziele wollen wir als Partei erreichen?
Wir schreiben diese Ziele auf.
Unsere Ziele stehen in einem Text.
Dieser Text heißt: Grundsatzprogramm.
Die Ziele im Grundsatzprogramm sind wichtig
- für unsere Wahl-Programme.
- für unsere Anträge,
die wir zum Beispiel im Bundestag machen. - für Gespräche mit Reportern.
Ein wichtiges Ziel von uns ist: Inklusion.
Was ist wichtig für Inklusion?
Alle Menschen sollen
- gut zusammen leben können.
- gut zusammen arbeiten können.
Alle Menschen sind verschieden.
Jeder darf so sein, wie er ist.
Wir dürfen keinen Menschen ausschließen,
nur weil er anders ist.
Das nennt man: Inklusion.
Inklusion ist auch ein wichtiges Thema
für die UN-Behindertenrechts-Konvention.
Der kurze Name ist: UN-BRK.
Die UN-BRK ist ein Vertrag.
Viele Länder haben den Vertrag unterschrieben.
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Die UN-BRK gilt in Deutschland nun seit 10 Jahren.
Die UN-BRK ist wichtig für Inklusion.
In der UN-BRK steht:
Alle Menschen sollen
- überall dabei sein können.
- überall mitmachen können.
- die gleichen Rechte haben.
Zum Beispiel:
Menschenrechte gelten für alle Menschen.
Für die UN-BRK sind alle Menschen gleich wichtig.
Menschen mit Behinderung gehören dazu.
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In der UN-BRK steht auch:
Eine Behinderung ist nichts Falsches.
Ein Mensch mit Behinderung
muss sich nicht ändern.
Er darf so sein, wie er ist.
Aber andere Dinge müssen sich ändern,
damit alle gut zusammen leben können.
Zum Beispiel:
- Gute Bildung für Alle
- Ärzte und Kliniken ohne Hindernisse
- Gute Kultur-Angebote für Alle
- Wahlen für Alle
Inklusion ist schwierig
Es ist gut, dass diese Dinge in der UN-BRK stehen.
Aber es ist schwierig, diese Dinge zu erreichen.
Zum Beispiel:
Alle Schüler sollen gut zusammen lernen können.
Dafür muss sich in den Schulen viel ändern.
Die Schulen brauchen mehr Lehrer
und andere Fachleute.
Wenn das nicht geht,
ist das oft schlecht für Schüler mit Behinderung.
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Deutschland hat schon viel für Inklusion getan.
Aber in der Bildung muss noch viel passieren.
Schüler mit Behinderung sind zu oft
in extra Schulen oder Klassen.
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Auch in anderen Bereichen
muss Deutschland noch viel tun:
Menschen mit Behinderung müssen oft
- in Wohneinrichtungen leben.
- in Werkstätten arbeiten.
Das ist heute sogar öfter als vor 10 Jahren.
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Aber Wohnen und Arbeit sind wichtig
für das Leben.
Alle Menschen sollen selbst bestimmen können,
- wie sie wohnen.
- wo sie arbeiten.
Deutschland muss sich darum kümmern.
Alle müssen etwas tun
Deutschland muss noch viel für Inklusion tun.
Aber einige Menschen finden Inklusion schlecht.
Einige Menschen denken:
Ich will lieber nur mit den Menschen zu tun haben,
die genau wie ich sind.
Einige Menschen denken:
Es gibt uns.
Wir sind normal.
Und es gibt die anderen.
Die gehören nicht dazu.
So kann es keine Inklusion geben.
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Bei der Inklusion geht es darum:
Alle Menschen sind normal.
Jeder darf so sein, wie er ist.
Eine Behinderung ist nichts Falsches.
Ein Mensch mit Behinderung
muss sich nicht ändern.
Er braucht vielleicht nur etwas Hilfe
oder bestimmte Hilfsmittel.
Dafür muss Deutschland viel tun.
Und dafür müssen die Menschen anders denken.
Sie müssen merken:
Alle Menschen sind verschieden
und das ist auch gut so.
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Es gibt immer etwas zu tun,
damit es Inklusion gibt.
Zum Beispiel:
Im Februar gab es ein Urteil
vom Bundes-Verfassungsgericht.
Das Bundes-Verfassungsgericht hat gesagt:
Menschen mit Behinderungen dürfen nicht
einfach so bei Wahlen ausgeschlossen werden.
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Das ist ein gutes Urteil.
Aber dieses Urteil ändert nichts
am deutschen Europawahl-Gesetz.
Darum sind immer noch viele Menschen
bei der Europawahl ausgeschlossen:
85.000 Menschen in Deutschland
dürfen bei der Europawahl nicht wählen.
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Das stört mich als Politiker.
Alle Menschen sollen wählen dürfen.
Alle Menschen sollen ihre Meinung sagen dürfen.
Nur das ist Demokratie.
Wir alle müssen etwas dafür tun,
damit es überall Inklusion gibt.
Das ist unser Auftrag.
Der Text in Leichter Sprache ist von: © Büro für Leichte Sprache, Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., 2019. Prüfer vom Büro haben den Text geprüft. Das Siegel ist von: Lebenshilfe-Gesellschaft für Leichte Sprache eG. |