Wir müssen um „Unum“ kämpfen!

Eine Allianz von Putin und Trump. Das Ende der Bündnisverpflichtung in der Nato. Kein globaler Klimaschutz – der Wahlsieg von Trump kann alles verändern. Er hätte nicht passieren dürfen. Aber so etwas kann auch in Europa und Deutschland passieren. Wenn immer gesagt wird, die AfD hole europäische Realität in Deutschland nach, dann kann einem angst  und bange werden. Denn europäische Realität ist, dass in Ungarn und Polen Grundrechte und Pressefreiheit schrittweise abgeschafft werden, dass in den Niederlanden, in Frankreich und Österreich Rechtspopulisten Präsidenten werde können. Realität ist der Brexit.

Wir dürfen uns nicht mehr in der Selbstgewissheit wiegen, dass das alles schon nicht so schlimm kommen wird. Es kommt. Schlimmer. Als. Gedacht.

Die Erfolge der Rechtspopulisten sind auch eine Reaktion auf die liberale, offene – grüne – Gesellschaft. Um diese Gesellschaft zu bewahren, um sie wieder stärker werden zu lassen, müssen wir mehrheitsfähig werden.  Das werden wir nicht durchs Rechthaben, sondern indem wir  uns in Haltung und Argumentation als Fürsprecher der Gesellschaft verstehen. Wenn wir das nicht hinbekommen, geht es uns wie den Demokraten in den USA. Der amerikanische Traum von Freiheit, Demokratie und Selbstbestimmung ist auf die Formel gebracht „e pluribus unum“ – Aus vielen Eins. Er heißt aber auch umgekehrt, die Vielfalt in einem zu bewahren. Für die progressiven Kräfte lautet der Befund, dass sie ihre Mehrheitsfähigkeit zu verlieren drohen. Die Niederlage der Ostküsten- und Westküstenliberalen in den USA, der global ausgerichteten, gebildeten Eliten hat auch eine Botschaft für die Grünen, für uns. Wenn wir uns nur auf uns selbst konzentrieren, schießen wir uns ins Abseits. Wenn wir nicht mehrheitsfähig werden, dann verlieren wir am Ende alles. Wenn wir uns nur an unser Milieu richten,  haben wir keine Chance. Wir müssen um „Unum“ kämpfen.

 

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